Schwarze Wellen –panoramatisches Kino aus (Ex-)Jugoslawien
Filmprogramm
Filme sind wesentliche zeitgeschichtliche Dokumente einer Gesellschaft und werden dann besonders wertvoll, wenn das kollektive Gedächtnis zersplittert. Die komplexen politischen Zusammenhänge des Vielvölkergebildes Jugoslawien und seiner bewegten Geschichte laden uns ein auf eine Wanderung durch die Landschaften und Räume des Balkans. Es sind Filme, deren Panoramen sich öffnen und uns so neue Perspektiven anbieten: etwa durch den Blick in die schwindelerregende Mittelachse eines Rundblicks oder aufgetrennt und auf dem Filmstreifen neu arrangiert, horizontal wie vertikal.
Ob es um das Los eines Esels geht, um in Serbien gestrandete Migrant*innen, um Liebende im Schatten bedrohlich wirkender Monumente oder um den konkreten Versuch, sich durch dokumentarische Mittel mit der eigenen Kindheit zu beschäftigen – dieses Kino erzählt vom Wandern zwischen verlorener und neuer Identität. Von der »Schwarzen Welle« der 70er bis zur »Neuen Belgrader Schule« der vergangenen Dekade versammelt das Programm vier singuläre dokumentarische Positionen aus dem ehemaligen Jugoslawien sowie dem heutigen Serbien und Montenegro, die sich entschlossen mit dem Bedürfnis nach Inszenierung und Narration vermengen.
Oglav
Živko Nikolić, Jugoslawien 1977, 10 min, ohne Dialog
Abdul & Hamza
Marko Grba Singh, SRB 2015, 50 min, OF
Daljine
Ivan Salatić, Jelena Maksimović, SRB/MNE 2014, 19 min, OF
Ljubav
Vlatko Gilić, Jugoslawien 1972, 25 min, ohne Dialog
POSITIONEN
B-MOVIE
SA 18.04.
18:00 Uhr
GAST: MARKO GRBA SINGH
KURATIERT VON MARKO MIJATOVIC UND STEFFEN GOLDKAMP
