When a farm goes aflame

Jide Tom Akinleminu, DK/NG/D 2021, 112 min, OmeU

Während der Arbeit an einem Film über seinen Vater zwischen 2010 und 2013 in Nigeria findet Jide Tom Akinleminu heraus, dass dieser über 30 Jahre lang ein Geheimnis hütete: Neben der Dänin Grete und ihren gemeinsamen drei Kindern hatte er parallel eine zweite Familie. Akinleminus Mutter, die Anfang der 90er Jahre nach 15 Jahren in Nigeria mit den Kindern zurück nach Dänemark ging, war all die Jahre überzeugt, einvernehmlich eine monogame Beziehung mit ihrem Mann zu führen. Vater Akin verweigert nun die Einwilligung in die von Mutter Grete eingereichte Scheidung. Mit dem Wunsch, dieses Konstrukt zu verstehen, nähert sich Akinleminu behutsam, aber auch beharrlich nachfragend seinen Eltern, seinen Schwestern, Halbgeschwistern und weiteren Angehörigen mit der Kamera und zeichnet ein psychologisch komplexes Familiengeflecht auf, in dem es um die unterschiedlichen Auffassungen der Protagonist*innen von Familie, Patriarchat, Anerkennung und Loslassen geht. „There is no complication in this. Everything is open to you now“, sagt ein Cousin zum Ende des Films. Vielleicht ist es der Anfang eines familiären Heilungsprozesses. (jk)